Nach Plänen von 1921 durch Baumeister Otto Steglich aus Gottleuba wurde das Gemeindehaus bis 1923 fertig gestellt.
Es ist nicht zu verwechseln mit dem Gemeindeamt, weil zur damaligen Zeit noch die Gemeindeämter mit den Wohnhäusern der Bürgermeister gleichzusetzen waren. Somit ist das Gemeindeamt immer gewechselt, z.B. bis in die 20er bei Grützner, dann bei Winkler , später bei Richter, dann bei Weber. Erst nach dem 2. Weltkrieg wurde Kettner´s Haus (Michel´s Schuhfabrik) zum Gemeindeamt umfunktioniert.
Im Gemeindehaus gab es eine „Notschlachte“. Bei „Rotlauf“ bei Schweinen wurden diese geteilt und gekocht. Das Kochen war bei dieser Krankheit Pflicht. Die Notschlachte gab es aber nur noch bis in die 20er Jahre.
Später wurde ein Teil des Gebäudes auch als Post genutzt, in dem z.B. Hilde Lauermann arbeitete.
Der Hausbau lag u.a. auch in den Paul Winklers Amtszeiten als Bürgermeister, welcher auch den Wegebau zum späteren Konsum vorantrieb.
Das Gemeindehaus war schon immer ein „Sozialbau“, in welchem Mietwohnungen für arme Leute eingerichtet wurden.
Es hält sich bis heute das „Gerücht“, das es im Gemeindehaus ein „Gefängnis“ gab. Das rührt aber eher daher, dass wie in jedem Ort auch in Bühlau ein Raum eingerichtet werden musste, der es den „Dorfbitteln“ (obdachlose Bettler) ermöglichte, in Notzeiten zu übernachten. Die „Dorfbittel“ gab es bis in die 30er Jahre. Das waren nicht immer „allein gelassene“ Leute. Manche lebten so nach ihrer eigenen Art. Auch bei Rodig´s kamen ab und zu „Bittel“ vorbei, manchmal auf eigentümliche Weise fragten sie nach Spenden. Einer kam immer mit dem Spruch: „Sie wär´n bestimmt oh nischt ham“.
Jeder ort musste Übernachtungsplatz für mind. 10 „Dorfbittel“ haben als Unterbringung für den Winter. Mehr trafen sich diese Personen aber z.B. im „Fuchs“ in Schmiedefeld.
Schon gewusst?
In der Nähe des Gemeindehauses (am Jugendclub) gibt es noch einen alten Bergkeller (für Kartoffel- und Rübenaufbewahrung). Früher gehörte der Keller zur alten Schmiede, heute zu Steglich´s.
Auch bei Hell´s und Berge`s findet man heute noch solche Keller. Rübenkeller gab
u.a. bei:
- Gut „Günther“
- Streckers
- Jäckel, Hanne
- Zieschens.
Es gibt natürliche Grenzen von Bühlau, die sich an kleinen Bächen festmachen:
- die „Lobicht“ an der Grenze zu Großdrebnitz/Großharthau
- die Wesenitz an der Grenze zu Schmiedefeld/Großharthau
- die „Lättricht“ an der Grenze zu Schmiedefeld
- die „Bülbcht“ an der Grenze zu Lauterbach
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